Bahnhofskätzchen wird durch spektakuläre OP gerettet!

Solch eine Geschichte wie die des kleinen BKH-Kätzchens Jan erleben auch wir nicht alle Tage. Vor drei Wochen entdeckte ein aufmerksamer Finder in der Kölner Bahnhofsvorhalle eine abgestellte Transportbox (Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete). In der Box befand sich ein kleines blau-graues Kätzchen und ein Aufzuchtfläschchen. Durchsagen im Bahnhof blieben erfolglos, so dass sich der Mitarbeiter erst an ein Kölner Tierheim wandte und sich nach dessen Verweigerung zur Aufnahme des kleinen Kerlchens an uns erinnerte. Der kleine Kater Jan fuhr also nach kurzer Rücksprache per Bahn nach Bonn, wo unsere Pflegestelle ihn erwartete. Zwei Stunden später meldete die Pflegestelle, dass der süße kleine Kerl unheimlich lieb und schmusig sei, aber leider nicht fressen könne. Er könne sein Mäulchen nicht öffnen.

Unsere Tierärztin untersuchte Katerchen Jan, der nach seinem Finder benannt wurde, am folgenden Morgen. Sie berichtet: „Als ich Jan das erste Mal sah, hatte er seine rechte Maulseite komplett verschlossen und roch faulig aus dem Mäulchen. Links konnte man einen kleinen Spalt sehen und er konnte sein Züngelchen hervorschieben, um Milch aufzuschlecken oder auch kleinzerdrücktes Nassfutter. Da er auch palpatorische [Anm.: tastbare] Veränderungen am Schwanz hat, hatten wir vermutet, dass er einen nach innen offenen Kieferbruch (Oben- und Unterkiefer) hatte und diese beiden Kieferäste dann in der Heilungsphase miteinander verwachsen sind (wie ein Knochenbruch halt). Röntgenologisch hat sich dann bestätigt, dass auf der linken Seite zwei ganz normale Kieferknochen vorhanden sind und rechts nur ein Knochen zu erkennen ist (ohne Spalt zwischen Ober- und Unterkiefer).“

Ein CT zur weiteren Diagnostik musste her, da die Röntgenbilder nicht ausreichten. In der veterinärmedizinischen Hochschule in Gießen erstellte man am Computer ein dreidimensionales Modell von Jans Kopf, das das ganze Ausmaß erkennen ließ. Unsere Tierärztin erklärt: „In Gießen wurde ein sehr interessantes CT gemacht. Die Tierärzte dort haben gesagt, dass die ganze Veränderung auch ein angeborener Fehler sein könne. Dafür spricht wohl auch, dass rechtsseitig kein richtiges Kiefergelenk, sondern nur eine sehnige Platte vorhanden ist. Ich weiß es nicht….Beides ist möglich, er kann auch am Tag seiner Geburt Brüche gehabt haben, als alle Knochen noch sehr weich waren.

So, nun seit der OP in Gießen, bei der Ober- und Unterkieferbereich rechts mittig getrennt wurden, kann er das Mäulchen einen Spalt weit aufmachen. Das kann man sehr gut auf dem Foto erkennen, auf dem er die Zunge herausstreckt, bzw. auf einem [Foto] ist ein Spalt zu erkennen mit Ober- und Unterkieferzähnen.“

Jan ist nun auf einer Pflegestelle des Katzenschutzes untergebracht und soll Kiefergelenk-Gymnastik machen. Das klappt sehr gut, er frisst jetzt schon selbständig richtiges Nassfutter und trainiert den Kiefer, indem er den Zeh seines Pflegepapas ankaut!

Die Frage unserer Tierärztin werden wir nicht beantworten können: „Ich frage mich nur, wie er so alt werden konnte. Saugen konnte er mit dieser Missbildung jedoch vom ersten Tag an nicht! Dann muss ihn jemand mit der Spritze (!!!!) oder Pipette gefüttert haben! Daher vermute ich auch doch eher einen Bruch! Andererseits ist das mit dem Kiefergelenk sonderbar. …Na ja, wir werden es nicht herausfinden! Er ist auf jeden Fall definitiv von Menschen aufgezogen worden, das zeigt sein ganzes Verhalten!“

Wer hat nur Jan mit großem Aufwand gepäppelt, um ihn dann am Bahnhof auszusetzen?

Jans Tierarztkosten nur für die Behandlung und Operation in Gießen betragen über 1.000 Euro. Eine große Summe für unseren Katzenschutzverein. Daher bitten wir herzlich um Ihre Spende für Jan, um seine Rechnungen stemmen zu können.

Jeder Euro hilft dem kleinen Kater! Wer unterstützt uns bei der Begleichung der Rechnung?

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