Spirit - krankes KatzenbabyAls sehr krankes und verrotztes Katzenbaby wurde der kleine Tiger mit der Bemerkung, dass er irgendwie “dumm” sei, in unsere Obhut gegeben. Doch das „Spirit“ getaufte Katerchen war keineswegs dumm. Er war blind. Spirit wurde auf der Tierarzt-Station gepäppelt. Seine Tierärztin war ganz begeistert, wie toll er seine Behinderung kompensierte. Doch Spirit war eines der Kätzchen, die bei der Verteilung von Krankheiten am lautesten „hier“ gerufen haben musste. Neben der Blindheit und des Schnupfens litt das kleine Katerchen an neurologischen Aus- und Anfällen. Schnell war klar, dass Spirit nicht sonderlich alt werden würde, aber da er so tapfer war, wollten wir es probieren.

Entgegen aller Erwartungen entwickelte sich das Kerlchen super. Er erholte sich vom Schnupfen und orientierte sich super mit seinem Gehör und seinem Tastsinn. Er hüpfte sogar auf den Schoß seiner Pflegemamas und spielte mit Rasselmaus und Katzenangel wie jedes andere Katzenkind auch. Er wurde gut mit Tabletten eingestellt und trotzte auf einer Dauerpflegestelle den bescheidenen Prognosen.

Kätzchen Spirit

Dank guter Pflege entwickelte sich Spirit, der liebevoll „Bibi“ genannt wurde, zu einem tollen Jungkater. Ganz stabil war er nicht, zwischendurch mussten wir nochmal um ihn bangen. Doch seine beiden Pflegemamas waren sehr aufmerksam, so dass er immer wieder gut auf die Beine kam und neu eingestellt werden konnte.

Doch plötzlich, Spirit war nun ein gutes Jahr alt, wurde er ganz schlapp und mochte auch nicht fressen. Sofort wurde er zur Tierärztin auf Station gebracht und untersucht. Diesmal war es anders, als die Rückmeldung aus der Praxis kam: Spirits Blutwerte waren eine einzige Katastrophe, Die starken neurologischen Medikamente hatten seine Organe angegriffen. Seine Pflegemama berichtet: „Ich hab ja gewusst, dass er nicht so mega alt wird, aber das war dann doch etwas zu plötzlich, wir haben uns nichts weiter gedacht, als er zur Tierärztin ist. Aber dann sowas.“

Seine letzte Reise hat Spirit in der Praxis angetreten. Seine beiden Pflegemamas waren bis zum Schuss bei ihm und haben ihn begleitet und gestreichelt.

„Er hat immer brav seine Medis genommen. Jede Nacht hat er fest bei uns geschlafen. Wenn es geklingelt hat, war er schneller als der Hund an der Tür. Er hat lautstark sein Futter eingefordert und ist mir hier in der Küche auch auf dem Schoß gesprungen, er war einfach nur ein toller Kater! Man hat gar nicht gemerkt, dass er blind war. Wir sind untröstlich, und glaubt mir, wir vermissen ihn sooo sehr!“

Katerchen SpiritKaterchen Spirit

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